Das eigene Zuhause ist eines der höchsten Güter, wenn es um die Privatsphäre geht. Gerade hier sollte man sich besonders wohlfühlen, um einen Rückzugsort zu haben und sich vom stressigen Alltag ablenken zu können.
Wenn es jedoch ständig zu Auseinandersetzungen mit den Nachbarn kommt, ist dies oftmals nicht der Fall. Aus diesem Grund liegt es im Interesse aller Parteien, die Streitigkeit schnell beizulegen. Ein Rechtsstreit oder ein gerichtliches Verfahren kann die Fronten noch weiter verhärten. Zudem dauert ein solches Verfahren nicht selten mehrere Monate oder sogar Jahre.
Aus diesem Grund ist bei nachbarschaftlichen Streitigkeiten eine Mediation zu bevorzugen. Denn im Rahmen der Mediation können die Parteien zusammen mit dem Mediator eine Lösung finden, die allen Interessen gerecht wird.
Vorteile einer Mediation
Neben dem zeitlichen Aspekt sprechen insbesondere auch die finanziellen Faktoren für das Mediationsverfahren. Während im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens nicht nur die Rechtsanwaltskosten der beiden Parteien, sondern zusätzlich oftmals auch weitere Kosten für das Gerichtsverfahren anfallen, löst ein Mediationsverfahren nur die Kosten der Beauftragung des Mediators aus.
Zudem wird im Rahmen eines gerichtlichen Verfahrens rein juristisch argumentiert. Oftmals kommunizieren hier nur die Rechtsanwälte miteinander, sodass die Ursache für das Problem nicht gefunden und beseitigt werden kann.
In diesen verfahrenen Situationen wird ein Richter oder Schlichter häufig nur Vorgaben/Vorschläge im Hinblick auf die aktuelle Situation treffen. Die Nachbarschaftsmediation wird sich hingegen stets auch mit den potenziellen Ursachen des Konfliktes aus der Vergangenheit beschäftigen. Denn nachhaltige Lösungen für einen andauernden Konflikt unter Nachbarn sind ohne die Kommunikation aller Konfliktbereiche und deren Ursachen regelmäßig nicht zu finden.
Auch rechtlich nicht greifbare Konfliktfelder (also Fragestellungen, für die Gesetz und Rechtsprechung keine Antwort vorsehen) sind einer Nachbarschaftsmediation zugänglich.
Außerdem verschaffen Gerichtsverfahren in Nachbarschaftsstreitigkeiten nicht selten nur kurze Verschnaufpausen. Dies begründet sich damit, dass der nachbarschaftliche Konflikt vielfach eine andere Ursache hat, als der vor dem Gericht behandelte Anlass der Auseinandersetzung. In so einem Fall vermag nur eine Beilegung der eigentlichen Ursache des Nachbarschaftsstreits die Wogen zu glätten.
Im Rahmen der Mediation hingegen wirken die Parteien aktiv mit. Die Mediation verläuft strukturiert in verschiedenen Phasen ab. Hier kann die Ursache für die Streitigkeit gefunden und wenn möglich direkt behoben werden. So dient die Mediation nicht nur den Interessen der Parteien, sondern ist auch eine langfristige, einvernehmliche Lösung.